Hispanos in den USA – kulturelle Vielfalt im eigenen Klassenzimmer erfahrbar gemacht
Im Rahmen eines Projekts zum Thema „Hispanos in den USA“, interviewten die Schüler*innen der Klasse BG 23/3 fünf Lateinamerikaner*innen, die in Washington und New York leben.
Als Hispanos werden die Einwohner*innen in den USA mit lateinamerikanischer oder spanischer Herkunft bezeichnet. In Hinblick auf die Vorbereitung auf die diesjährige Spanisch Abiturprüfung nutzten die Schüler*innen die Gelegenheit sich auf digitalem Weg mit hispanischen Personen in den USA auszutauschen und so einen tieferen und authentischen Einblick in das Leben von Hispanos in den USA zu erhalten.
In Kleingruppen formulierten sie zunächst Interviewfragen zum Alltagsleben der Immigranten in den USA und verschickten diese anschließend an die jeweiligen Personen. Unter anderem waren die Schüler*innen an den Herausforderungen im Umgang mit einer fremden Kultur und Sprache, den Erfahrungen mit Rassismus oder dem Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Kultur interessiert. Einige Tage später erhielten die Schüler*innen spannende Erfahrungsberichte der interviewten Personen per Video und Sprachnachrichten zurück. Diese wurden von den Schüler*innen anschließend im Unterricht mit Hilfe von Plakaten visualisiert und präsentiert.
Die Schüler*innen stellten nach der Auseinandersetzung mit den Erfahrungsberichten der befragten Personen fest, dass die Erlebnisse und Eindrücke der hispanischen Personen in den USA ihrer persönlichen Lebenswelt in Deutschland sehr ähneln.
Leon erzählt: „Es war eine tolle Abwechslung zum normalen Schulalltag und interessant, mehr über das tatsächliche Leben der Hispanos in den USA zu erfahren“.
Anicha, mit Wurzeln aus Guinea-Bissau, identifiziert sich mit einer der befragten Personen: „Ixchel (befragte Person mit mexikanischen Wurzeln) und ich sprechen am Tag (in der Schule) und Abends (zu Hause) unterschiedliche Sprachen“.
Die Mehrheit der Schüler*innen der Klasse besitzt eine zweite Muttersprache und einen weiteren kulturellen Hintergrund oder lebt sogar erst seit einigen Jahren in Deutschland. Die Schüler*innen können die Besonderheiten im Umgang mit verschiedenen Kulturen somit sehr gut nachvollziehen.
Mohammad, aus Syrien, teilt bestimmte Erfahrungen der Hispanos: „Ich hatte auch Schwierigkeiten bei der Überquerung der Grenzen. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten mit der Sprache und mit der Integration in die Gesellschaft“.
„Man kann die Hispanos in den Vereinigten Staaten sehr verstehen, die nicht nur Hürden beim Einreisen verspüren mussten, sondern sich auch in eine neue Kultur integrieren mussten. Ich selbst bin Russisch/Deutsch aufgewachsen. Somit ist mir deutlich geworden, was kulturelle Vielfalt ist. Kulturelle Vielfalt bedeutet für mich, dass mehrere Kulturen und auch Traditionen zusammentreffen und man voneinander lernt.“, berichtet Stefanie.
Auch Justin mit Wurzeln aus Liberia erkennt Parallelen zu den Lebenserfahrungen der hispanischen Personen: „Interessant war für mich […], dass man ähnliche Erfahrungen macht und dass die Herkunft die Menschen nicht trennt“.
Die Erkenntnis, dass innerhalb der Klasse eine große kulturelle Vielfalt herrscht, ist für die Schüler*innen besonders wertvoll. Leon, mit mongolischer Herkunft, fasst zusammen: „Ich bin dankbar, dass kulturelle Vielfalt in meiner Schule und allgemein in Hamburg Alltag ist und man stolz zu seiner Nationalität und Herkunft stehen kann“.
T. Winter und Schüler*innen der BG 23/3 (Hamburg, 16.02.2023)