
Mein Auslandspraktikum auf Mallorca
Vom 26. Mai bis zum 13. Juni 2025 hatte ich dank des Erasmus+ Programms die
Möglichkeit, ein Auslandspraktikum im sonnigen Palma de Mallorca zu absolvieren.
Die Suche nach einer geeigneten Kanzlei verlief dank Internetrecherche reibungslos,
da es in Palma zahlreiche Anwälte und Notare gibt, die sich auf deutschsprachige
Mandanten spezialisiert haben. Spanischkenntnisse waren zwar von Vorteil, aber
keine zwingende Voraussetzung – ein großer Pluspunkt!
Ich reiste einige Tage vor Beginn meines Praktikums an und hatte ausreichend Zeit,
die Insel und die neue Kultur auf mich wirken zu lassen. Während meines
dreiwöchigen Aufenthalts habe ich in einem zentral gelegenen AirBnB im Zentrum
von Palma gewohnt. Von dort aus konnte ich alles bequem zu Fuß erreichen, auch
der Hauptbahnhof war nur fünf Minuten entfernt. Die Verständigung auf der Insel war
sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch durchaus möglich.
An meinem ersten Tag in der Kanzlei Porta & Associates wurde ich freundlich von
der Büromanagerin empfangen. Obwohl viele Mitarbeitender im Urlaub waren, gab
es genug zu tun. Insgesamt waren wir sechs Praktikantinnen und Referendarinnen,
weswegen wir uns eigenständig in Früh- und Spätschichten organisierten. Auch die
Urlaubsplanung bei längeren Aufenthalten führten wir selbstständig durch, während
wir die Aufgaben entweder untereinander aufteilten oder im Team bearbeiteten.
Ich durfte an Übersetzungen, Mandantenschreiben sowie Blogbeiträgen für die
Kanzlei-Website mitarbeiten und dabei meine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ich
habe außerdem den Telefondienst bei deutschen Anrufen übernommen. Bei Fragen
oder Problemen standen mir sowohl die Anwälte als auch die anderen
Praktikantinnen stets hilfsbereit zur Seite. Der Umgang mit dem digitalen
Anwaltsprogramm erforderte ein wenig Geduld, doch wir unterstützten uns
gegenseitig, was die Zusammenarbeit sehr angenehm machte.
In der zweiten Woche hatte ich die Gelegenheit, bei einem Mandantengespräch
dabei zu sein und das Protokoll zu führen und einen anschließenden
Handlungsvorschlag zu recherchieren. Da ich in Deutschland in einem Notariat
arbeite, war es besonders spannend, einen Fall einmal aus Sicht eines Anwalts zu
betrachten.
Auch im Rahmen einer Urkundenheilung begleitete ich einen Anwalt zu einem
Notartermin und konnte mich dort sogar kurz mit dem spanischen Notar über seinen
Berufsalltag austauschen. Es überraschte mich sehr, wie unterschiedlich die
Aufgabenbereiche von spanischen und deutschen Notaren sind.
Trotz der Arbeit blieb mir genug Freizeit, um die Insel zu erkunden, das wunderbare
Wetter zu genießen und das mallorquinische Lebensgefühl zu erlebend. Durch den
Arbeitsalltag fand ich schnell Anschluss und konnte so auch weniger touristische
Seiten Mallorcas kennenlernen.
In den drei viel zu schnell vergangenen Wochen habe ich nicht nur tiefe Einblicke in
die Kultur und die Arbeitsweise einer deutsch-spanischen Kanzlei erhalten, sondern
auch meine Sprachkenntnisse deutlich erweitert. Das Praktikum war eine wertvolle
Erfahrung sowohl persönlich als auch beruflich, die ich jederzeit jedem
weiterempfehlen würde.
